Vielen Unternehmern, Selbstständigen und Investoren in Deutschland bleibt trotz hoher Gewinne auf dem Papier, nur wenig auf dem Konto übrig. Denn ein großer Teil ihres Geldes geht über Steuern an den Staat.
Wenn es dir auch so geht, dann ist es dabei oft egal, ob du dein Einkommen in deinem Unternehmen reinvestierst oder langfristig Vermögen aufbauen möchtest – die Steuerlast bleibt meist hoch.
Zum Glück gibt es aber genügend Möglichkeiten, deine finanzielle Struktur so anzupassen, damit du mehr von deinem Gewinn behalten kannst.
In diesem Info-Brief möchte ich dir einen Denkrahmen zum Steuern sparen geben. Ich zeige dir ein dreistufiges Konzept, das dir helfen soll, deine Steuerlast zu senken und gleichzeitig Freiheit und Vermögen zu schaffen.
Die drei Ebenen der Besteuerung
Geld, was wir verdienen, ist wie ein Fluss, der in einen Stausee fließt. Der klassische Weg sieht immer gleich aus. Wir verdienen Geld. Dieses Geld sammelt sich auf unserem Konto und von dort investieren wir es, um Vermögen aufzubauen (der Stausee) oder wir geben es für Konsumzwecke aus (offene Schleusen, die das Wasser aus dem See ablassen).

Wie schön wäre die Welt, wenn wir diesem Idealbild folgen und uns nur darauf konzentrieren könnten weniger für Konsum auszugeben, um unser Vermögen zu steigern.
Leider gibt es in der Realität aber noch die Steuern. Vater Staat nimmt sich nämlich ein großes Stück vom Kuchen und zweigt damit einen Teil schon beim Einkommen ab, der niemals zum Vermögensaufbau beitragen kann. Konsum zu reduzieren ist dabei ein Teil der Lösung. Aber ohne Steuern zu senken, steht man oft hilflos da.
Um das Problem der Steuern zu bewältigen, ist es sinnvoll in drei Ebenen zu denken.
- Betrieb
- Vermögen
- Konsum

Die Konsum-Ebene
Auf der untersten Ebene – der Konsum-Ebene – wird dein Einkommen als Privatperson oder Einzelunternehmer progressiv besteuert. Das bedeutet: Je höher dein Einkommen, desto höher der Steuersatz – ansteigend von 0 % bis zu 47,471 % inklusive Solidaritätszuschlag.
Der Staat geht davon aus, dass alles, was du verdienst, von dir verkonsumiert wird. Je mehr du konsumieren kannst, desto höher soll die Steuerlast sein.
Selbst wenn du einen Großteil deines Einkommens in dein Unternehmen reinvestierst oder sparst, greift diese Steuerprogression – zumindest, wenn du als Einzelunternehmer tätig bist oder als Privatperson hinter einer GbR stehst. Das Prinzip der „Konsumbesteuerung“ führt dazu, dass dein verfügbares Einkommen für den Aufbau von Vermögen stark geschmälert wird.
Das Problem dabei: Solange wir als Privatpersonen versuchen, Vermögen aufzubauen oder Geld als Unternehmer zu verdienen, haben wir keine Wahl. Der Staat unterstellt uns immer, dass wir sämtliches Einkommen für Konsum ausgeben.
Die einzigen relevanten Ausnahmen bestehen darin:
- dass Verkäufe von Miet-Immobilien nach 10 Jahren Haltedauer steuerfrei sind,
- der Steuersatz auf Kapitalerträge auf 26,375 % gedeckelt ist und
- man einen Antrag auf Deckelung der Besteuerung für thesaurierte Gewinne im Einzelunternehmen bzw. der GbR nach § 34a EStG stellen kann.
Von fast allem anderen Einkommen nimmt sich der Staat aber bis zu 50 %.
Das muss aber nicht so sein. Denn wir können die betriebliche Ebene und Vermögens-Ebene auch isoliert von uns über die richtige Struktur abbilden.
Die Vermögens-Ebene
Auf der zweiten Ebene – der Vermögens-Ebene – kannst du dein Vermögen durch Kapitalgesellschaften oder juristische Personen wie einer Immobilien-GmbH oder einer Familienstiftung bündeln. Dort fällt dann lediglich Körperschaftsteuer inklusive Solidaritätszuschlag von 15,825 % an.
Da dort reine Vermögensverwaltung betrieben wird, entfällt in der Regel die Gewerbesteuer.
Die richtige Struktur für dein Vermögen ermöglicht es dir also, deine Investitionen langfristig zu sichern und zu vermehren, ohne durch hohe Steuersätze belastet zu werden.
Solltest du das Geld irgendwann für Konsumzwecke nutzen wollen, kannst du es gezielt zum Beispiel durch Ausschüttungen oder Gehälter den passenden Betrag auf die Konsum-Ebene weiterleiten. Indem du die Höhe des Betrags bestimmst, der so in die Konsum-Ebene abfließt, kannst du auch die Steuerlast weitestgehend selbst bestimmen.
Während die Immobilien-GmbH und Familienstiftung ganz eindeutig der Vermögens-Ebene zuzuordnen sind, gibt es aber auch clevere Lösungen, die auf der Grenze der Vermögens-Ebene und der Konsum-Ebene stehen. Eine davon ist die Familien-KG, mit der du Investmenteinkommen zielgerichtet auf Familienmitglieder von dir umleitest, die mangels anderer Einkommen wenig bis gar keine Steuern bezahlen.
Unabhängig von solchen „Zwitterlösungen“ erhält man den niedrigen Steuersatz für Kapitalgesellschaften und juristische Personen auf der Vermögens-Ebene aber nur, wenn das Einkommen dort nur aus Investitionserträgen stammt. Bevor Erträge aus Investitionen fließen können, muss aber zunächst einmal Geld verdient werden, um zu investieren – im besten Fall durch ein Unternehmen oder eine Selbstständigkeit. Und auch dafür gibt es eine eigene Ebene, auf der möglichst wenig Steuern anfallen.
Die betriebliche Ebene
Die dritte Ebene – die betriebliche Ebene – umfasst Gewinne, die in GmbHs oder AGs erwirtschaftet werden. Neben der Körperschaftsteuer fällt in diesem Bereich auch Gewerbesteuer an, sodass die Gesamt – Steuerlast bei etwa ca. 30 % liegt.
Für Unternehmen, die operativ tätig sind und Gewinne erwirtschaften, ist diese Steuerlast von 30 % unvermeidbar, denn die normale GmbH und AG sind schon aufgrund ihrer Rechtsform Gewerbetreibende und müssen Gewerbesteuer bezahlen.
Trotzdem ist der Steuersatz von 30 % in sehr vielen Fällen deutlich günstiger als das, was man als Privatperson auf der Konsum-Ebene bezahlen muss. Und da im deutschen Recht der Grundsatz der Privatautonomie gilt (das heißt ganz einfach gesagt, jedem von uns steht es offen alle Gesellschaftsformen zu nutzen, die das Zivilrecht vorgibt), steht es jedem von uns frei eine betriebliche Kapitalgesellschaft zu betreiben und damit seine Steuerlast zu senken.
Auf dieser betrieblichen Ebene kann es nun gar keinen Konsum geben, denn GmbHs und AGs sind rechtliche Gebilde und keine Menschen. Entsprechend muss man sich auch keine Gedanken über steigende Steuersätze machen. Die Steuerlast ist prozentual fixiert.
Gleichzeitig will der Staat Unternehmen als den Motor unserer Wirtschaft fördern. Das Resultat ist ein Bündel aus Steuersubventionen nur für Unternehmen, die wir in diesem Bereich aktiv nutzen können, um die die tatsächliche Steuerlast oft nochmal deutlich zu senken.
Neben der reinen operativen GmbH und AG gibt es auch hier eine Rechtsform, die auf der Grenze zwischen Vermögens-Ebene und betrieblicher Ebene steht: die Holding-GmbH.
Je nach Ausgestaltung kann eine Holding-GmbH für Immobilien-Investitionen genutzt werden und nur 15,825 % an Steuern bezahlen oder als Management- bzw. Finanz-Holding für Wertpapierinvestment eingesetzt werden, die dann aufgrund des Körperschaftsteuer- und Investmentsteuergesetzes zu tatsächlichen Steuerbelastungen von maximal 11,565 % auf die Wertpapier-Erträge führen.

Warum die richtige Struktur Freiheit und Vermögensaufbau fördert
Mit dem Wissen um diese drei Ebenen wird auch klar, warum so viele Menschen in Deutschland zu hohe Steuern bezahlen.
Sie vereinen schlicht alle drei Bereiche (Konsum, Betrieb und Vermögensaufbau) und befinden sich nur auf der Konsum-Ebene, weil sie alles im eigenen Namen betreiben.
Die Folgen sind ein hoher Steuersatz und Kontrollverlust über die Zahlungszeitpunkte der Steuern. Wer alles im eigenen Namen betreibt, muss akzeptieren, dass der Staat sich nach Belieben nimmt, was er für richtig hält und auch wann er es für richtig hält.
Viele Unternehmer und Investoren empfinden ihre Steuerbelastung in diesem Fall – zu Recht – als Einschränkung ihrer Freiheit. Aber durch die Wahl der richtigen Struktur können wir uns unsere Freiheit zurückholen.
Für einen bodenständigen Unternehmer mit einem hohen Gewinn über 120.000 Euro pro Jahr sieht deshalb die optimale Steuerstruktur meistens so aus, dass er sein Unternehmen über eine operative GmbH betreibt, um seine Steuerlast dort auf 30 % zu deckeln. Er bezahlt sich dabei nur so viel über ein Geschäftsführer-Gehalt auf die private Ebene aus, wie er zum Leben benötigt. Damit hält er privat seine Steuerlast bei unter 22 %.
Aus der entstehenden Steuerersparnis betreibt er aktiven Vermögensaufbau. Dabei steht es ihm frei, ob er als Privatperson in Aktien-ETFs und Immobilien investieren, sein Investmentvermögen über eine Familienstiftung abschirmt und damit maximal 15,825 % an Steuern bezahlt, eine Holding-GmbH als Investmentvehikel nutzt oder eine Familien-KG nutzt, um auch seine Kinder steueroptimiert einzubinden.
In allen Fällen schafft die Kombination aus genügsamem Lebensstil und der richtigen Steuerstruktur jedes Jahr mehrere Zehntausend Euro an freien Mitteln, die investiert werden können, um beständig mehr „passives“ Einkommen und damit Freiheit und Sicherheit zu schaffen.
Ich hoffe, dieser Denkrahmen hilft dir weiter.
Eine gute Zeit wünsche ich dir.
Eric Preusche
PS: Wenn du einen genaueren Einblick in die Vermögens-Ebene haben möchtest. In meinem neuen Buch geht es genau darum und ich zeige dir dort in 13 Strategien, wie man als Privatperson am effizientesten seinen Vermögensaufbau steueroptimiert.